Kammerpräsident Dr. Nikolaus Melcop stellte die gravierenden Folgen der Klima- und Umweltkrise für die psychische Gesundheit der Bevölkerung dar und forderte mehr Anstrengungen zur Bekämpfung der Ursachen und der Folgeschäden. Er stellte die Aktivitäten der Kammer und die Zusammenarbeit mit den Psychotherapists for Future (Psy4F) zur Förderung effektiver Klimaschutzmaßnahmen vor. Für die Einführung konkreter Maßnahmen arbeitet die Kammer u.a. in der Landesarbeitsgemeinschaft „Gesundheitsschutz im Klimawandel“ mit und unterstützt die Psychotherapeut*innen in den GesundheitsregionenPlus.
Daran anschließend thematisierte er die gravierenden Folgen von Armut für die psychische Gesundheit. Er griff die Forderungen des Ausschusses für öffentliche Gesundheitspflege auf und forderte ein Gegensteuern bei den massiven Wohlstandsunterschieden insbesondere in den Bereichen Prävention und Versorgung psychisch kranker Menschen. Es müsse diskutiert und ggf. in Modellprojekten erprobt werden, ob die von der Bundesregierung geplanten Gesundheitskioske als vermittelnde Angebote den Zugang zur psychotherapeutischen Versorgung tatsächlich sinnvoll ergänzen könnten.
Weiterhin bleibt die Reform der Aus- und Weiterbildung sowie die Umsetzung der neuen Weiterbildung eine zentrale Aufgabe. Der Vorstand hat sich gegenüber der Staatsregierung dafür eingesetzt, dass die Anzahl der Masterstudienplätze für Psychotherapie in Bayern auf jetzt 360 erhöht wurden. Zudem berichtete Dr. Nikolaus Melcop von den intensiven Vorbereitungen zur Umsetzung der neuen Weiterbildung. Er stellte die Richtlinien zur Umsetzung vor, erläuterte den Einsatz der Kammer für eine ausreichende Finanzierung der Weiterbildung und berichtete vom intensiven Austausch mit Vertreter*innen der Ausbildungsinstitute, der psychiatrischen und psychosomatischen Kliniken, den Institutionen der Jugendhilfe und der Kassenärztlichen Vereinigung Bayerns. Er dankte allen Beteiligten und insbesondere den Mitarbeiter*innen der Geschäftsstelle für den enormen Einsatz in der zurückliegenden Zeit.
Der Vorstand hatte vorab einen ausführlichen schriftlichen Bericht erstellt. Er war damit auch dem Wunsch von Delegierten nachgekommen, sich bereits vor der Versammlung noch besser vorbereiten zu können. In einem eigenständigen Tagesordnungspunkt „DV – Zeit für neue Impulse“ sammelten die Delegierten weitere Ideen, wie der Austausch der Delegierten untereinander aktiver gestaltet werden könnte.
Ausschüsse und Kommissionen der 5. Wahlperiode
Der Vorstand stellte die Konzepte für einzurichtende Ausschüsse und Kommissionen vor. Die Delegierten unterstützten die Schwerpunktsetzungen und die entsprechenden Ausschüsse und Kommission wurden gebildet und deren Besetzung gewählt.
Der neu gebildete Ausschuss für Weiterbildung soll die Umsetzung der Weiterbildungsordnung mit fachlicher Expertise aus den verschiedenen Weiterbildungsgebieten und -bereichen und den psychotherapeutischen Verfahren begleiten.
Außerdem neu war der Vorschlag für eine Kommission Diversität und Antidiskriminierung, die eine thematische Weiterentwicklung des vorherigen Ausschusses für Diversität in der Psychotherapie darstellt. In der Kommission soll u.a. auch ein Mitglied mit Beeinträchtigung mitwirken.
Zudem wurden erneut der Ausschuss Fortbildung und der Ausschuss für Psychotherapeutische Versorgung von Kindern und Jugendlichen in Bayern gewählt und der Einrichtung der Kommission Psychotherapie in Institutionen zugestimmt. Bereits in der letzten Delegiertenversammlung wurden der Finanzausschuss und der Ausschuss für Einsprüche gewählt.
Finanzen: Jahresabschluss und Haushaltsplan, Änderung der Gebührensatzung
Vizepräsident Dr. Bruno Waldvogel präsentierte die Daten und Fakten des Jahresabschlusses 2021. Nach der Stellungnahme von Rudi Bittner als Vorsitzendem des Finanzausschusses wurde der Jahresabschluss 2021 durch die Delegierten angenommen sowie Vorstand und Geschäftsführung entlastet.